Der Vibe von Adelaide ist gediegen-modern wie eine Mischung aus entspanntem Herrenclub und hipper Kunstgalerie.

E ndlich angekommen. Nach einem Zwischenstopp in Singapur empfängt mich Adelaide, die Hauptstadt Südaustraliens, ganz entspannt. In den kleinen Gassen (Laneways) reihen sich nette Bars und gemütliche Restaurants aneinander, im South Australian Museum gibt es die weltweit größte und bedeutendste Kultursammlung der Aborigines zu entdecken und die Vorliebe für Kunst ist in Adelaide genauso allgegenwärtig wie die für Festivals. Vom Food-Event bis zur weltweit größten Kabarett-Veranstaltung: Gefühlt wöchentlich zelebriert die Stadt entweder Musik, Theater, Tanz, Comedy oder Essen. Besonders beliebt ist das Adelaide Fringe. Mit knapp drei Millionen Besuchern gilt es als Australiens größtes Kunstfestival und findet jedes Frühjahr vier Wochen lang statt.

Bei einer rund 90-minütigen Katamaran-Tour „Coastal Day Cruise“ schippert man entlang der Küste Adelaides am beliebten Glenelg-Strand. Dazu gibt es Getränke, Musik und mit etwas Glück Delfine im Wasser (www.dolphinboat.com.au)
Austern & Co. kommen fangfrisch im 2KW Bar & Restaurant auf den Tisch

Engagiert für die Umwelt
Doch damit enden die vielen Superlativen dieser Stadt längst nicht. Aufgrund der zahlreichen Grünanlagen, der Biodiversität von Tieren und Pflanzen und einer nachhaltigen Energieversorgung wurde die Hauptstadt Südaustraliens 2021 die erste „National Park City“ des ganzen Landes. Diese Auszeichnung, mit der sich bisher nur London schmücken durfte, fußt auf einer globalen Bewegung und soll vor allem zum Umweltschutz anregen und die Beziehung zwischen Mensch und Natur stärken.
Wie eng diese vor Jahrtausenden war, zeigt etwa eine Führung mit dem Veranstalter Bookabee Tours Australia (www.bookabee.au) durch den Botanischen Garten der Stadt (www.botanicgardens.sa.gov.au). Aboriginal People nehmen einen dabei mit auf einen Spaziergang durch die 51 Hektar große Anlage und erklären, welche Beeren und Pflanzen essbar sind und welche Bäume den Ureinwohnern Australiens einst als Häuser oder Heilpflanzen dienten. Auch das Jagen und Zubereiten von Essen ist Teil der rund 90-minütigen Tour, die einen guten Einblick in das soziale und kulturelle Leben der Aborigines gibt.
Am Rande des botanischen Gartens lädt das National Wine Center zu exklusiven Tastings und einem entspannten After Work Drink ein. In dem modernen, mehrgeschossigen Gebäude befinden sich aber nicht nur eine Bar, ein gut sortierter Weinkeller und Veranstaltungsräume, sondern auch eine kurzweilige Dauerausstellung über die Historie des australischen Weins und seiner 65 verschiedenen Weinregionen. Cheers!

Beim Adelaide Fringe gibt es jede Menge regionale, australische und internationale Top-Acts, die den Bundesstaat für 31 Tage und Nächte in ein einziges Kunstereignis verwandeln. (Foto: iStock/FiledIMAGE)
Knapp 80 Stände versprechen im Adelaide Central Market unzählige Genusserlebnisse, vom Gebäck aus der Türkei, Fleischspezialitäten aus Deutschland bis zu Milch von Kangaroo Island. (Foto: South Australian Touris -Commission/Josh Geelen)

Die „20-Minuten-Stadt“
Wie spektakulär die Landschaft auch außerhalb von Adelaide sein kann, entdecke ich in den nächsten Tagen während einer Südaustralien-Rundreise. Da wären zum einen die malerischen Weinberge in den Adelaide Hills, die man in nur 20 Minuten mit dem Auto vom Zentrum aus erreicht, oder der etwa genauso weit entfernte Glenelg Strand. Es ist diese praktische Nähe zu Wasser und Weinreben, die Adelaide den Spitznamen „20-Minuten-Stadt“ eingebracht hat. Selbst zum Flughafen und dem Morialta Conservation Nationalpark, in dem sich Koalas und Wallabys in einer schönen Buschlandschaft tummeln, dauert es lediglich 20 Minuten – herrlich bequem und mit ein Grund, der für den Bundesstaat spricht!
Doch auch mit Orten, die weiter weg von Adelaide liegen, begeistert mich der Süden des fünften Kontinents total! So gibt es beispielsweise eine Offroad-Tour durch den Nationalpark Flinders Ranges oder eine mehrtägige Wanderung mit Küstenpanorama auf dem Southern Ocean Walk. Und Glamping an der Limestone-Küste im Herzen der Weinregion Coonawarra klingt genauso reizvoll wie ein Besuch der südaustralischen Bergbau-Siedlung Coober Pedy, Welthauptstadt der Opale. Letztlich fällt die Wahl auf eine Sternen-Safari in Australiens erstem Dark Sky Reserve (eines von nur 15 weltweit!), eine Weinreise durch das McLaren Vale sowie einen Abstecher nach Kangaroo Island. Und was soll ich sagen: Alles war noch viel besser, als ich es mir erträumt habe!


(Foto: shutterstock/Puffins-Pictures)

Alles grün

Adelaide Botanic Garden Eine grüne Oase mit blühenden Rosengärten, tropischen Schutzgebieten und sorgfältig gepflegten Gärten: Der Botanische Garten begeistert mit sehenswerter Architektur, majestätischen uralten Bäumen und der berühmten Wisteria-Laube. Anschließend empfiehlt sich ein Besuch im mehrfach preisgekrönten Botanic Gardens Restaurant.


Traumhafte Hotels in Adelaide und Umgebung

Die grandiose Aussicht von den Adelaide Hills lässt sich am besten mit einem Glas Champagner genießen, findet unsere Autorin Nina Zeller

Vor den Toren der Stadt – Luxuriös nächtigen in den Adelaide Hills

Sequoia Lodge Man könnte meinen, Sequoia Lodge ist die australische Bezeichnung für exklusive Intimität, denn das 5-Sterne-Hotel (adults only) vor den Toren Adelaides verfügt über gerade einmal 14 elegante Suiten!
Wer den im Übernachtungspreis inkludierten In-Room Dining Service nicht in Anspruch nehmen möchte, speist im Lodge-Restaurant oder spaziert einmal rüber ins Schwesternhotel Mount Lofty House in das „Hardy’s Verandah Restaurant“, wo es verschiedene Degustationsmenüs gibt. Das zu den zehn besten Restaurants Australiens gehörende Fine-Dining-Lokal ist benannt nach dem einstigen Besitzer des Anwesens, dem britischen Staats- und Lebemann Arthur Hardy, der im 19. Jahrhundert den Spitznamen „Gatsby of the Hills“ trug.
www.sequoialodge.com.au

Eleganter Luxus im Haus des 5-Sterne-Hotels

Kunst und Kulinarik genießen im Herzen der Stadt

The Playford Adelaide MGallery Die zentrale, stilvolle Unterkunft setzt neben einem 5-Sterne-Service auf ansprechendes Design-Interieur mit Werken von lokalen Künstlern wie Alex Frayne, Jeremy Herbert und Chris O’Brien. Der Charme vergangener Zeiten ist im vom Jugendstil inspirierten Haus der Accor-Hotelgruppe bis heute spürbar.
Zum Flughafen sind es rund sechs Kilometer. Das Boutiquehotel liegt in unmittelbarer Nähe zu Adelaide Parklands und der Art Gallery of South Australia. https://theplayford.com.au

Zeitlos und dennoch lässig – die Lobby des Vibe Hotel

Urbane Oase mit lässigen Vibes

Vibe Hotel Ein kleines Refugium im Osten der Stadt bildet das 2023 neu eröffnete Vibe Hotel der gleichnamigen australischen Kette im East End der Stadt, 15 Minuten vom Flughafen entfernt. Das Design ist modern, die Lage zentral, aber dennoch ruhig und das Flair gemäß dem Hotelnamen herrlich lässig!
In der Küche kreiert der talentierte Chefkoch Brent Potuszynski Gerichte mit Zutaten aus der Region wie Lamm mit knusprigem Grünkohl oder Känguru-Lende mit schwarzem Knoblauch und eingelegten Trauben. https://vibehotels.com


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