30 Jahre Martina Gebhardt Naturkosmetik – die Bio-Pionierin feierte in ihrem neuen Firmensitz Kloster Wessobrunn, 40 Kilometer südwestlich von München.
Wow – Was für ein Anwesen – vor zwei Jahren zog Martina Gebhardt vom 900 Jahre alten Bauernhof in ein Kloster aus dem 8. Jahrhundert. Obwohl der neue und der alte Firmensitz nur wenige Kilometer entfernt sind, trennen optisch beide Welten.
Die Firmengründerin empfing uns standesgemäß im hübschen blau-weißen Dirndl auf der prachtvollen Treppe des Klosters, in dem zuletzt Missions-Benediktinerinnen wirkten. Für die geladenen Gäste gibt es hier viel zu bestaunen, vor allem die prachtvollen Säle mit dem kunstvollem Stuck. Kein Wunder, denn um 1700 war das Kloster Heimat der berühmten Stuckatorenschule, angeleitet von Baumeister Johann Schmutzer. Das eigentlich Überwältigende jedoch ist die Größe. 88 Meter lang misst der Gang des Fürstentraktes von dem diverse Räume und Säle abgehen.
Einige sind für die Feierlichkeiten hübsch heraus geputzt – in dem einen wird später ein außergewöhnliches 5-Gänge-Menü serviert.
Ein Raum dient als Küche, in einem anderen können Besucher fürstlich übernachten. Es gibt einen großen Vortragssaal mit Blick auf den Garten – natürlich streng nach den Regeln der bio-dynamischen Landwirtschaft. Und in einem anderen kann man sich über die Produkte von Martina Gebhardt schlau machen und eine Behandlung genießen.
Die Nonnen haben bis vor kurzem in einem eher schmucklosen Seitentrakt gewohnt, einige Gäste der Geburtstagsfeier können hier zumindest eine Nacht verbringen. Bett, Stuhl, Schrank, Waschbecken – prunkvoll sieht anders aus.
Im Erdgeschoss des Klosters sind die neuen Büros untergebracht, hier geht es praktisch zu – muss auch. Bei der guten Auftragslage kann keiner stundenlang durch Säle mit Stuck schlendern. Und das Kloster nebst Garten muss ja auch bewirtschaftet werden. Und die Übersiedlung der Produktion der 100 Prozent Demeter zertifizierten Kosmetik aus dem benachbarten Pessenhausen steht ebenfalls noch an.
Wem beim Anblick des riesigen Anwesens und der immensen Arbeit leicht schwindlig wird, der braucht nur die Firmengründerin anzusehen. Martina Gebhardt ist ein Phänomen – sie strahlt Kraft und Zuversicht für drei aus. Chapeau!
Dazu muss man wissen, dass die ausgebildete Architektin ständig quer durch die Welt reist und einen zweiten Wohnsitz in Taos/New Mexiko hat. Dort erweckte sie einen historischen Lehmbau zu neuem Leben mit Bar, Restaurant, Tanzhalle und Galerie. Und damit nicht genug. Seit kurzem besitzt die 56jährige auch einen Flugschein.
Und wenn es ihr doch manchmal zu viel wird? Dann läuft sie morgens barfuss durch den Klostergarten oder besucht die drei artesischen Quellen die das Kloster speisen und die 1000jährige Tassilolinde – die unweit des Klosters steht. Übrigens: Eine Sonderedition anlässlich des Geburtstages trägt den Namen der Linde.