Trailrunning – auf Wiesen, Waldwegen, Schotterpisten. Abseits geteerter Strecken lässt sich die Natur ganz neu entdecken. Das macht nicht nur Laune, sondern bringt den Körper richtig in Schwung.
Der Sand unter den Füßen knirscht. Aus kleinen Kieseln werden grobe Steine. Es geht bergauf – mal mit einem Sprung über einen kleinen Bach, mal über ein Stück Wiese, mal liegt Moos zu den Füßen. Vergessen Sie die Laufrunde auf dem ausgebauten Radweg neben der Landstraße. Jetzt geht es über Stock und Stein. Trailrunning heißt der neue Geheimtipp der Laufszene. Wobei: Ganz neu ist er eigentlich nicht … Denn gelaufen wird schon immer, aber dank Trailrunning (wer es mit Landschafts- oder Querfeldeinlauf übersetzt, liegt gar nicht mal so falsch) bringt völlig neue Aspekte ins Spiel. Denn der Weg ist das Ziel bei dieser Art des Trainings. Kein Blick auf die Stoppuhr, kein Wettbewerb um Sekunden. Dafür einfach zu praktizieren – für eine aktive Freizeit für jedermann.
Mehr Spaß am Leben
Trail bezeichnet einen Pfad – und den entlang geht es immer weiter. „Jeder läuft dort, wo es ihm gefällt“, sagt die Laufexpertin und Sportwissenschaftlerin Julia Böttger. „Die Natur bestimmt den Weg. Wichtig sind Spontaneität, das Abenteuer und der Hauch von Freiheit.“ Und ganz nebenbei wird auch noch der Kopf freigepustet, werden – durch die unterschiedlichen Böden – die Muskeln beansprucht, gibt es neuen Schub für Kondition und Koordination. Trailrunning gilt dabei als ganz besonders effektive Methode, um die Grundlagen-Ausdauer zu pushen. Das ist wiederum die beste Basis fürs weitere Training – von Kraft bis Technik. Je nach Art des Geländes, der Intensität des Lauftrainings und Tempo gibt es übrigens vier verschiedene Typen des Trailrunnings: Cross Running ist quasi der Einstieg von der Haustür bis in die Natur. Cross Adventure führt durch alpines Gelände und gilt als Herausforderung für Athleten. Beim Cross Trail führt der Lauf über gepflegte (Wander-)Wege – optimal für Einsteiger also. Cross Speed wiederum setzt auf Geschwindigkeit und kann durchaus Wettkampf-Charakter haben. Doch wie gesagt, der Weg ist das Ziel und eine Stoppuhr ist nicht nötig fürs gemächliche Laufen durch die Natur. Welche Version auch immer Sie wählen: Starten Sie einfach.
Gut gerüstet
Was benötige ich fürs Trailrunning? „Die Ausrüstung dafür unterscheidet sich nicht wesentlich von der fürs normale Laufen“, sagt Sportwissenschaftlerin Julia Böttger. Doch gibt es Details, die das Geländelaufen angenehmer und einfacher machen. So wie der Läufer in den Bergen über windige Trails, Fels und Geröll sowie Wurzelpassagen mehr beansprucht wird, wird auch die Ausrüstung stärker in Mitleidenschaft gezogen. Widerstandsfähiges Material, möglichst leicht, ist da ideal. Die Laufschuhe sollten robust sein mit griffiger Sohle, dazu stabil zum Schutz der Fußgelenke. Wer in den Bergen unterwegs ist, packe Notfall-Equipment in den Lauf-Rucksack: Rettungsdecke, Tape, selbstklebende Bandagen, Getränk und Essen sowie Handy. Auch Stirnlampe, Regenjacke, Mütze und Handschuhe beser nicht vergessen.
Titelbild: (c) Fotolia, Giorgio Pilcini