Karten-Meere: Eine Welterzeugung Meere überwältigen allein schon durch ihre Größe. Karten helfen dabei, nicht nur ihre Ausmaße zu erfassen. Sondern sie erzählen auch Geschichten.
Meere überwältigen allein schon durch ihre Größe. Sie produzieren eine Flut schier unerschöpflicher Datenmengen. Diese zu bändigen, ist die Aufgabe von Karten. Sie ermöglichen es, mit einem Blick zu überschauen, was sich in der Fülle einzelner Beobachtungen aufzulösen droht, Routen zu planen und zu navigieren, schaffen darüber hinaus Fluchträume für Phantasien von einem anderen Leben, von Idylle, Exotik und Abenteuer. Wir laden dazu ein, Karten als Dokumente einer Welterzeugung zu lesen und stellen ihnen eine Reihe literarischer und nichtliterarischer Texte an die Seite, die ihrerseits das Experiment unternehmen, Karten zu lesen: indem sie ihre Erzählungen aus Karten hervorgehen lassen oder sie dort fortsetzen, wo die Karten enden; indem sie von den Sehnsüchten und Phantasien berichten, die sich den Karten eingeschrieben haben oder die aus dem Blick oder der Fingerreise auf Karten entstehen können; indem sie die Zuverlässigkeit von Karten feiern oder hochtrabende Phantasien an unberechenbaren Riffs und Eisbergen scheitern lassen. Mit unveröffentlichten See- und Meereskarten aus dem Archiv der Sammlung Justus Perthes und Beiträgen von Wolfgang Struck, Iris Schröder, Felix Schürmann und Elena Stirtz.
Corso Verlag, 164 Seiten, 20 Euro
ISBN: 978-3-7374-0763-2