Seit 2003 steht die 40-jährige Friederike Linke auf der Bühne. Angefangen hat alles im Theater an der Ruhr, wo sie die Rolle der Julia in „Romeo und Julia“ spielte. Seitdem wechseln sich unzählige Engagements fürs Theater und fürs Fernsehen ab. Dem TV-Publikum ist die gebürtige Hallenserin spätestens durch die ZDF-Serie „Ein Tisch in der Provence“ bekannt. SPA inside sprach mit der sympathischen Schauspielerin, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Düsseldorf lebt, unter anderem über das besondere Provence-Feeling.

Frau Linke, in der ZDF-Familienserie „Ein Tisch in der Provence“ spielen Sie Véronique Gilbert, eine Krankenschwester bzw. Ärztin, die zu ihrer Familie in die Provence zurückkehrt und die Landarztpraxis des Vaters übernimmt. Sprechen Sie Französisch?
Ich liebe die französische Sprache, hatte sie drei Jahre in der Schule, aber erst ab der neunten Klasse. Deshalb muss ich leider sagen, dass mein Französisch sehr spärlich ist und dringend nachgebessert werden muss. Die alltäglichen Dinge kann ich aber ganz gut auf Französisch bewältigen.

Wo wurde für „Ein Tisch in der Provence“ gedreht?
Wir haben in der Camargue und natürlich auch in der Provence gedreht. Unsere Base war in Aigues Mortes und von dort reisten wir dann Richtung Uzès, Montpellier und natürlich auch ans Mittelmeer.

Was hat die Provence, dass Sie zuhause in Düsseldorf vermissen?
Es ist tatsächlich ein anderes Licht in Südfrankreich und dieses Licht strahlt eine unglaubliche Wärme und Schönheit aus, die sich auf das ganze Lebensgefühl auswirkt. Es ist auch wunderbar dort Essen zu gehen oder Fisch zu kaufen und selbst zu zubereiten. Und die Weine, herrlich! In den drehfreien Momenten kann man sich dort schon sehr gut entspannen.

Und was ist Ihnen als besonders positiv an den Franzosen und ihrem Lebensstil aufgefallen?
Die Freundlichkeit und Offenheit der Südfranzosen ist schon etwas ganz Besonderes. Man hat das Gefühl, dass die Uhr dort etwas langsamer tickt und man sich mehr Zeit für den Moment gönnt. Ich glaube, die Franzosen können besser genießen. Es herrscht weniger Hektik und Ungeduld, und das wirkt sich natürlich gleich positiv auf einen selber aus.

Würden Sie mit der Familie dort Urlaub machen?
Ja, auf jeden Fall! Ich hatte das Glück, dass meine Familie mich während des Drehs dort besuchen konnte. Die Umgebung bietet viele Möglichkeiten gerade eben auch für Familien. Man kann sowohl wunderbare Strandtage verbringen, als auch in die bezaubernden Städtchen fahren und dort spannende Museen besuchen, einfach nur bummeln, im Café sitzen und Menschen beobachten.
Und die Gegend hat für Kinder tolle Attraktionen zu bieten … Die Flamingos und die berühmten Wildpferde in der Camargue sind ein absolutes Highlight. Ja und die kulinarischen Angebote sind für Genießer einfach ein Traum.

Wollten Sie schon als Kind Schauspielerin werden?
Als Kind wollte ich gerne Floristin werden, dann etwas später Apothekerin. Als Jugendliche habe ich mich dann aber ganz stark zur Schauspielerei hingezogen gefühlt, weil ich immer schon viel mit dem Theater in Berührung gewesen bin. Und von klein an habe ich es geliebt, die Menschen um mich herum zu beobachten.

Sie spielen immer wieder mal eine Krankenschwester oder Ärztin, so auch in „Ein Tisch in der Provence“. Haben Sie eine besondere Affinität zu diesen Berufen?
Das ist eher Zufall. Aber ich komme selber aus einer Medizinerfamilie und der Bereich ist mir dadurch auf eine gewisse Art vertraut. Und so eine Ausbildung wäre in der Tat eventuell mein Plan B gewesen. Der intensive Umgang mit Menschen in beiden Berufen ist auf jeden Fall eine Parallele.

Sie arbeiten nicht nur fürs Fernsehen, sondern spielen auch immer wieder Theater. Wofür schlägt ihr Herz mehr?
Mein Herz schlägt für die Bühne und für den Film. Es fällt mir schwer, mich für eine Sache zu entscheiden. In der jetzigen Situation bin ich sehr dankbar, drehen zu können. Ich liebe diese genaue Arbeit am Detail, und dass 30 Menschen intensiv an einer Szene arbeiten und das Beste rausholen wollen, finde ich immer wieder sehr magisch und erfüllend. Auf der Bühne da fasziniert mich der direkte Kontakt zum Publikum, den Atem zu spüren, das Raunen … Das ist eine ganz besondere Energie.

Wenn Sie für einen Tag jemand anders sein könnten, wer wäre das und warum?
Oh, das ist eine sehr schwere Frage. Vielleicht würde es mich interessieren, einmal einen Tag als Mann durch den Tag zu schreiten. Das könnte spannend sein. Da ich in meinem Beruf die Möglichkeit habe in andere Charaktere zu schlüpfen, ist der Drang jemand anderes zu sein jedoch zum Glück gering.

Der beste beruflich Rat den Sie bisher bekamen und von wem?
Ich erinnere mich oft an meine Dozentin, die uns in der Schauspielschule sagte, dass, wenn wir spielen, immer 100 Prozent geben sollen. Und das es wichtig ist, auf seinen eigenen Weg zu schauen und nicht auf den der anderen. Denn jeder Weg ist individuell. Sei du selbst und glaube an dich, und jeder Rückschlag, jede Ablehnung kann dich im Endeeffekt stärker machen.

KURZ & KNACKIG

Ihr größtes „Laster“?
Manchmal nicht „nein“ sagen zu können.

Leseratte oder Seriengucker?
Beides, wenn es die Zeit erlaubt.

Wo liegt Ihr Paradies?
Im übertragenden Sinne in den Armen meiner Kinder.

Ein Tag ist kein vollkommener Tag ohne …
… Lachen.

TRAUMROLLE

An zwei Sonntagen, 11. und 18. April, jeweils um 20.15 Uhr im ZDF ist Friederike Linke als Ärztin Véronique Gilbert, kurz Véro, in zwei neuen Folgen von „Ein Tisch in der Provence“ zu sehen.

Interview: Dorit Schambach