Extrakte und Öle aus Pflanzen haben eine lange Tradition in der Schönheitspflege. Der Rose, Königin der Blumen, werden dabei besonders viele Beauty-Eigenschaften zugeschrieben.
Die Augen für einen Moment schließen, die Creme sanft zwischen den Händen verteilen, diese aufs Gesicht legen und nun tief einatmen … duftet es sanft nach Rose? Oder vielleicht eher nach herb-süßlichem Lavendel oder nach einem Hauch Kamille? Pflanzenkosmetik ist nicht nur ein rein hautpflegendes, sondern durchaus auch ein sinnliches Vergnügen. Denn die verwendeten Öle und Extrakte geben auch ihren Duft an die Trägersubstanz, also beispielsweise die Cremegrundlage, weiter.
Eine lange Tradition
Doch nicht der Duft, sondern die Wirkung von Pflanzenextrakten und –ölen war der Grund, sie für die Hautpflege zu verwenden. Im frühen Mittelalter bewirtschafteten die ersten Nonnen die Gärten ihrer Klöster und pflanzten Kräuter, Blumen und andere Pflanzen an, die in der Haut- und Heilpflege zum Einsatz kamen. Eine, die hier Pionierarbeit geleistet hat, ist Hildegard von Bingen. Die spätere Äbtissin war eine absolute Kennerin von Kräutern und Pflanzen. Den Großteil ihres Lebens verbrachte die 1098 in Bermersheim bei Alzey (Rheinland-Pfalz) Geborene in ihrem Kloster in Bingen. Ihre Rezepte sind über 900 Jahre alt und basieren auf Aufgüssen oder Tinkturen von Pflanzen, die heute noch ihre Gültigkeit haben. Klar ging es damals vor allem um die heilenden Wirkungen etwa bei Entzündungen der Haut, die Hildegard von Bingen mit Umschlägen und Salben zum Abklingen brachte. Die Benediktinerin erkannte zudem, dass nicht nur Salben, Tees und Co. aus Heilkräutern wohltuend wirken, sondern auch bei einer gesunden Ernährung helfen.
Kamille und Kurkuma
Schaut man sich die Wirkstoffe in der heutigen Pflanzenkosmetik an, sind es oft genau die klassischen eilpflanzen von damals, wie beispielsweise Gingko oder Arnika, Kamille oder Schafgarbe, die zum Einsatz kommen. Dank der Globalisierung sind heute auch viele Pflanzen aus anderen Teilen der Erde in den Beautyprodukten zu finden. Da wäre der wertvolle Nektar der Fackellilie aus Südfrankreich oder die Kaktusfeige aus Südamerika, deren Kernöl die Haut glättet und für einen schönen Teint sorgt. Auch Bambus, Kurkuma oder Maniokwurzelextrakt stehen auf den Inhaltsangaben der Produkte. Egal, ob Kamille oder Kurkuma, bei allen Pflanzenstoffen gilt, dass sie nur wirken, wenn die Qualität und auch die Quantität stimmen. Deshalb ist ein genauer Blick auf Herkunft und Anbau wichtig. Wenn das alles stimmt, dann die Augen schließen, tief einatmen und die Kraft der Pflanzen spüren.
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