Bunt, kreativ, alternativ: Auch wer Berlin bisher nicht so gut kennt, hat sicherlich schon einmal von Kreuzberg gehört. Bis heute verbindet man den Stadtteil mit Aufständischen und Aussteigertum, vielbesungen wird „das echte Berlin“ in deutschen Rap-Songs.
Seit den 90er-Jahren leben in Kreuzberg, das 2001 mit dem Bezirk Friedrichshain zusammengelegt wurde, hauptsächlich jüngere Besserverdiener und junge Familien. Das prägt auch das Bild des Stadtteils, der ebenso viele „Spielplätze“ für Kinder wie Erwachsene bietet – mit letzterem sind Kneipen, Restaurants und Geschäfte gemeint.
Im Sommer findet hier jährlich der berühmte Karneval der Kulturen statt – für ihn werden ganze Straßenzüge in Kreuzberg gesperrt, durch den dröhnende Wägen ziehen, alles ist auf den Beinen, alle tanzen. Ein Sinnbild für den multikulturellen Stadtteil. Aber auch in den einzelnen Kiezen finden Straßenfeste statt, zum Beispiel das Jazzfestival im Bergmannkiez. Dieses Viertel, Gräfekiez sowie den Landwehrkanal im Wrangelkiez sollte man bei einem Berlinbesuch unbedingt erkunden. Viele Prachtbauten im Viertel haben den Krieg relativ unbeschadet überlebt und wurden anschließend liebevoll saniert – zum Teil auch von den berühmt-berüchtigten Hausbesetzern aus den 80er-Jahren. Dazu kommen zahlreiche weitere Baustile neuer Häuser, die nach dem Krieg gebaut wurden, um die Lücken der Trümmerwüsten wieder zu füllen.
Hier im Westen Kreuzbergs lohnt es sich, vor der großen Marheineke-Markthalle (www.meine-markthalle.de) oder der Markthalle Neun (markthalleneun.de) bei einem Cider und veganer Küche sowie Bio-Eis das bunte Treiben zu beobachten und anschließend durch die Geschäfte zu schlendern. Das beste Eis in Kreuzberg gibt’s übrigens im Gräfekiez bei „Graefe 80 Gelato“! Ebenso zum Flanieren und Genießen lädt der Landwehrkanal mit seinen Second-Hand-Shops und zahlreichen guten Restaurants ein.
Abheben im Liquidrom
Wer in Kreuzberg besondere Momente der Entspannung sucht, der geht ins Liquidrom. Das minimalistische Spa bietet nicht nur klassische Sauna-Variationen sowie ein Dampfbad, sondern auch ein japanisches Onsenbecken im Outdoorbereich. Highlight ist allerdings der warme Salzwasserpool unter der Kuppelhalle, in dem man, passend zu Berlin, zu elektronischer Musik, Chill-Out oder Lounge-Musik schweben bzw. floaten kann. Es gibt sogar Live-Events, bei denen DJs auflegen. Toll sind auch die zahlreichen Massageangebote, ganz besonders Watsu. Dabei schwebt man im Wasser, wird achtsam gedehnt und bewegt – sagenhaft entspannend! www.liquidrom-berlin.de
Unsere Kulinarik-Tipps für Kreuzberg
Ob vietnamesische Pho-Suppen, Thai-Currys oder aber levantinische Meze – der Gaumen kann hier eine Weltreise machen. Für die Erdung zwischendurch: deftige deutsche Klassiker wie Königsberger Klopse oder Berliner Currywurst gibt‘s bei Klinke (www.klinkeberlin.com). Seafood Lovern sei das angesagte Lila Restaurant am Paul-Lincke-Ufer empfohlen. Auf der Karte finden sich Austern, Ceviche und Schwertfisch neben gebackenem Blumenkohl und Trüffelpasta (www.lilarestaurant.com). Die Berlin-Wien-Connection lebt im Jolesch. In diesem gemütlichen Lokal mit Weinstube werden die besten Wiener Schnitzel der Stadt serviert, dazu Weine aus Österreich (www.jolesch.de). Von der Apotheke zum gemütlichen Restaurant: Im Ora, Wine Bar und Restaurant am Oranienplatz, gibt‘s saisonale, regionale Küche, dazu feine internationale Weine (www.ora.berlin).
Unser Extra-Tipp: Ankerklause Die lässig urige „Hafenkneipe“ mit Terrasse überm Landwehrkanal begeisterte schon Filmregisseur Quentin Tarantino. Legendär: die Jukebox. www.ankerklause.de
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