Mütter, nein Moms, die Cappuccino trinken, Luxuslofts und viele Zugezogene: Wer durch den Prenzlauer Berg flaniert, merkt schnell, dass Klischees und Bezeichnungen wie Schwabylon-Kiez nicht ganz unbegründet sind.
Spannend ist dieser Stadtteil dennoch, was ebenfalls mit einer bewegten Geschichte zusammenhängt: Vor der Wende galt der Prenzlauer Berg, gerne auch Prenzlberg genannt, mit seinen „Aufständischen“ als ostdeutsches Pendant zu Kreuzberg. Hier hatte sich zu DDR-Zeiten eine rege Kunst- und Kulturszene gebildet, trotz strengem Regime gab es Jugend- und Musikclubs sowie sogenannte freie Themengruppen.
Einen Besuch im Prenzlauer Berg kann man perfekt mit dem Stadtteil Mitte kombinieren und so Ost- als auch Westluft schnuppern. Oder genau dazwischen wandeln. Wo nämlich einst die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten verlief, befindet sich heute der wunderschöne Mauerpark. Hier lockt am Wochenende der berühmte Mauerparkflohmarkt, auf dem man Kuriositäten und Antiquitäten wie alte Möbel, Radios, Kameras & Co. erwerben und zahlreichen Konzerten lauschen kann.
Mittlerweile sind die meisten Straßenzüge im Prenzlauer Berg luxussaniert, ein Musterbeispiel der Gentrifizierung mit rasant steigenden Mieten. Doch einige Kneipen rund um den Kollwitzkiez oder Helmholtzkiez versprühen noch den Charme der ehemaligen Künstlerszene. Hier heißt die Devise: Beobachten. Es gibt wohl kaum eine Metropole auf dieser Welt, in der man besser die aktuellen Modeströmungen erkennen kann. Trend wird, was man hier auf der Straße sieht. Derzeit hoch im Kurs: Weite Cargohosen, Plateauschuhe und bauchfreie Tops. Nachhaltig Shoppen kann man die Mode aus den 90er-Jahren in den zahlreichen Second-Hand-Shops wie „Vintage Revival“(www.vintagerevivals.de/de/store-berlin) oder im Store „Apricot“ (www.apricotberlin.com). Wer statt kleiner Boutiquen die üblichen großen Ketten bevorzugt – auf nach Mitte in den Hackeschen Markt.
Hippe Erholung
Die zu MDC Cosmetic gehörenden Studios MDC Cure und MDC Loft siedeln sich rund um die Knaackstraße im Prenzlauer Berg an. Während man im Loft Behandlungen mit Blick über den Stadtteil und nahegelegenen Wasserturm genießen kann, befinden sich die Behandlungsräume des MDC Cure im ungestörten und schallisolierten Untergeschoss.
Derzeit gibt es bei den Studios von MDC Cosmetic auch Facials mit Biologique Recherche sowie Körperbehandlungen und Massagetechniken aus aller Welt. Im dazugehörigen Store werden außerdem ausgewählte Düfte und Kosmetik angeboten. www. mdc-cosmetic.de
In Mitte zur Mitte finden
Direkt am Rosenthaler Platz in Mitte befindet sich das schicke Meditationszentrum Ohia. Hier, in dieser Meditations-Boutique nach Vorbildern in Los Angeles, New York und London, kann man moderne Spiritualität erleben, Mediationspraktiken mit Atemtechniken üben und Yoga-Kurse belegen. Das Konzept, seine innere Mitte mitten in der Großstadt zu finden, funktioniert. Schon wenn man die ruhigen, in erdigen Tönen gestalten Räumlichkeiten betritt, hat man das Gefühl, angekommen zu sein. Nach einem Tee in der Lounge geht es im Keller weiter. Ich darf mich auf eine der Matten legen, die kreisförmig angeordnet sind. Beim „Crystal Bowl Sound Bath“ geht es darum, durch den Klang der Schalen den Geist zu beruhigen. www.ohiameditation.com
Unsere Food-Tipps für Prenzlauer Berg
Auch in Prenzlauer Berg gibt es kulinarische Vielfalt! Auf dem Kollwitzkiez bietet etwa die Bar Normal spanische Fusion-Tapas mit vielen Meeresfrüchten an (www.ganz-normal.eu). Auch das kleine AV Restaurant Berlin, das in nachbarschaftlich-entspannterAtmosphäre moderne, internationale Küche serviert, ist einen Besuch wert (www.avrestaurantberlin.com). Ebenfalls lohnenswert: das Restaurant Dottír im neuen Hotel Château Royal in Mitte. Es bietet gehobene Küche mit nachhaltigem Anspruch. Die Stars sind die Gemüse, saisonal und lokal. Kulinarisch wie optisch ein Fest. Serviert wird in schickem Ambiente mit viel Kunst im Raum (www.chateauroyalberlin.com). Zum Frühstücken bis nachmittgs laden die Freundinnen Betty und Caty ein (www.bettyncaty.com).
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