Süße Alleskönner in der Küche
Datteln und Feigen – zwei exotische Früchtchen, die schon seit Jahrtausenden in vielen Küchen der Welt einen festen Platz haben. Nicht ohne Grund, denn sie strotzen nur so vor gesunden Nährstoffen, sind schmackhaft und sehr vielseitig verwendbar. Sie geben sowohl süßen als auch herzhaften Gerichten einen besonderen Aroma-Kick.
An den Ständen auf dem Wochenmarkt sind sie derzeit der absolute Hingucker: frische Feigen. Da liegen sie, sorgsam gebettet in Schälchen aus weißem Plissee-Papier, in ihrer ganzen lila Drallheit und ergänzen als süße Feinkost das Herbstangebot. Und das bedeutet auch Abwechslung in unserer Küche. Denn die Feige harmoniert ganz wunderbar in einem knackigen Salat, zu Ziegen- und anderen Käsesorten – und erfreut uns und unsere Gäste mit einem fruchtig-süßen Kick. Aber das sind längst nicht alle Vorzüge dieser Jahrhunderte alten köstlichen Frucht, die zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit zählt.
Datteln
Darum tun uns zwei bis drei Datteln täglich gut:
- Dank ihres hohen Fruchtzuckergehalts liefern
Datteln schnell Energie - Sie decken den täglichen Kaliumbedarf und
fördern somit Herzgesundheit und Blutdruck - B-Vitamine sind wichtig für ein
funktionierendes Nervensystem - die Aminosäure Tryptophan kann sogar
beim Einschlafen helfen - Ihre Ballaststoffe kurbeln Stoffwechsel
und Verdauung an
Die Dattel – Das Brot der Wüste
Eine ebenso alte wie geschätzte Frucht liegt gleich neben den Feigen: prächtige, zuckersüße Datteln, die man stückweise kaufen kann. Meistens sind es getrocknete Früchte, aber zurzeit bekommt man sogar frisch von der Dattelpalme gepflückte Datteln angeboten, die noch an ihren Rispen hängen und eine gelbe bis honiggelbe Farbe haben. Sie sind allerdings lange nicht so süß wie die uns bekannteren, getrockneten. Kenner und Liebhaber dieser Köstlichkeit geben schon mal ein kleines Vermögen dafür aus. In der „Food Hall“ des Nobelkaufhauses Harrods in London etwa zahlt man für Medjool Datteln, die Königin der Datteln, durchaus einen dreistelligen Betrag für ein Kilo.
Geschätzt wird die Dattel besonders im arabischen Raum schon seit 5000 Jahren. In Europa werden nur in Südspanien und auf einigen griechischen Inseln Dattelpalmen kultiviert. In Wüstenregionen sind Datteln ein wichtiges Nahrungsmittel für Mensch und Tier. Aufgrund ihres hohen Nährwerts werden sie auch als „Brot der Wüste“ bezeichnet. Denn eines ihrer wichtigsten Merkmale ist, dass sich die Frucht dank ihres hohen Zuckergehalts selbst konservieren kann und so bestens geeignet ist für lange Wüstentouren. Ihr Zuckergehalt ist enorm: Er liegt bei frisch gepflückten Datteln bereits bei etwa 20 Prozent, bei der getrockneten Frucht sind es 60 bis 70 Prozent. Die Früchte werden halbreif geerntet und in der Sonne oder mittels künstlicher Wärme getrocknet. Übrigens können Dattelpalmen bis zu 30 Meter hoch und gut hundert Jahre alt werden. Und es gibt unzählige Dattelsorten, die sich in Größe, Süße und Geschmack unterscheiden.
Einige der bekanntesten Sorten sind die bereits erwähnte Medjool. Das sind große, weiche Datteln mit einer Karamellnote. Die Deglet Nour dagegen ist klein und fest mit einem süß-säuerlichen Aroma. Einen intensiven Geschmack hat die dunkle Ajwa-Dattel. Der Dattel kommt auch eine wichtige kulturelle Bedeutung zu: Traditionell wird eine Frucht zum abendlichen Fastenbrechen im Fastenmonat Ramadan gereicht. Datteln sind ein gesunder Snack und eine prima Alternative zu Süßigkeiten. Aber auch in Kombination mit Herzhaftem punkten sie. Ihre Süße bildet einen interessanten Kontrast zu salzigen Aromen. Bestes Beispiel: Datteln im Speckmantel, unverzichtbarer Bestandteil bei Tapas.
Feigen
Darum tun uns zwei bis drei frische oder 40 g getrocknete Feigen täglich gut:
- Die enthaltenen Enzyme unterstützen die Verdauung
- Einige Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend
- Sie sind reich an Mineralstoffen, besonders Kupfer, das für die Bildung von roten Blutkörperchen wichtig ist
- Sie sind eine wertvolle Kalziumquelle
- Das enthaltene Pektin kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken
Die Feige – Biblisch, sinnlich, köstlich
Ob frisch oder getrocknet, auch die Feige ist aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken und hat auch bei uns eine große Fan-Gemeinde. Es gibt unfassbare viele Sorten, angeblich bis zu 700 verschiedene Essfeigen, die jede Menge Vitamin C und Mineralien enthalten. Kaufen kann man sie mittlerweile das ganze Jahr über, frisch und getrocknet. Hochsaison für die Feigenernte ist von Juli bis November. Wie Sie eine hochwertige frische Feige erkennen? Sie sollte sich bei sanftem Druck weich und auf keinen Fall matschig anfühlen. Die Schale, je nach Sorte in saftigem Violett bis zu einem frischen Grün, kann übrigens unbedenklich mitgegessen werden. Generell gilt: je dunkler die Schale, desto süßer die Frucht. Die Geschmacksnoten variieren von aromatisch und honigsüß bis leicht herb und fruchtig. Verwenden Sie frische Feigen gleich nach dem Kauf oder lagern Sie sie maximal drei Tage im Kühlschrank. Die getrockneten Früchte halten sich dagegen mehrere Monate. Doch Achtung: Das sind, anders als ihre frischen Artgenossen, richtige Kalorienbomben mit einem Zuckergehalt um 60 Prozent! Das macht sie zu einer idealen Zutat beim Backen. Frische Feigen gehen beispielsweise mit Ziegenkäse eine unwiderstehliche Liaison ein.
Der Feigenbaum zählt zu einer der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, die bereits seit über 7000 Jahren im Mittelmeerraum angebaut wird. Zu höchsten Ehren kam er durch Adam und Eva. Seine Frucht ist die einzige im Garten Eden erwähnte und ihr Blatt war erstes „Kleidungsstück“ von Adam und Eva. Das Feigenblatt wurde zum Symbol für Keuschheit, auf den Werken berühmter Maler vieler Epochen bedecken sich die nackten Figuren damit. Die Frucht selbst stand als Zeichen für Wohlstand, Fruchtbarkeit und Sinnlichkeit. Die Römer und Griechen widmeten die Feige jeweils ihrem Gott des Weines, der eine Bacchus, der andere Dionysos genannt – beide Symbol für Lebensfreude und Rausch.
Sei nicht Feige
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2 Pure Greek Olive Die neue, feuchtigkeitsspendende Körpercreme von Korres mit extra nativem Olivenöl duftet frisch nach Feige. 200 ml, 18,90 €
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Lesefutter
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Feige aus der Reihe „Kleine Gourmandisen“. Wissenswertes rund um die Feige und anregende Rezepte.Mandelbaum Verlag, 60 Seiten, 14 €
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