Es gibt Orte, die bleiben für immer in Erinnerung. Dazu gehört Südaustralien. Der entspannte Bundesstaat in Down Under steckt voller Naturwunder, Weingenuss und Kulturhighlights. Zudem laden preisgekrönte Spa-Hotels und nachhaltige Eco-Retreats zum Erholen ein – begleiten Sie uns auf eine unvergessliche Reise ans andere Ende der Welt!

Grandiose Landschaften – Südaustralien begeistert mit einer abwechslungsreichen Landschaft von roten Halbwüsten über grüne Eukalyptuswälder bis hin zu rosafarbenen Salzseen und pittoresken Küsten – die perfekte Kulisse für Outdoor-Enthusiasten (Foto: iStock/Philip-Thurston)

Zuerst sah ich sie in meinen Träumen: Kängurus. Bei ihrem Anblick hüpfte mein Herz genauso wie deren kräftige Hinterbeine, auf und ab, auf und ab. Als ich morgens in meiner Münchner Wohnung aufwachte, wehte vor dem Fenster lediglich Herbstlaub über den Asphalt. Doch das Glücksgefühl blieb und die unbändige Vorfreude darauf, die Beuteltiere am anderen Ende der Welt schon ganz bald live zu sehen. Im Frühjahr 2024 war es dann so weit – es ging nach Südaustralien! Ein lang gehegter Traum, seitdem ich während der Corona-Pandemie über den Reiseführer-Roman „Frühstück mit Kängurus“ gestolpert bin und sofort elektrisiert war von dem Land, das fast 24 Flugstunden weit weg ist und so viele Besonderheiten zu bieten hat.

Lebenswert – Adelaide wurde 2021 von der Economist Intelligence Unit zur drittlebenswertesten Stadt der Welt gekürt und gilt zudem als die „Great Wine Capital of the World“, weil im Umkreis von einer Autostunde über 200 Weinkellereien liegen. (iStock/moisseyev)
Sonnenreich – Ob in der Stadt oder auf dem Land, Autorin Nina Zeller war immer gut gerüstet gegen die starke Sonne Australiens (Foto: Mike Badstübner)

Die größte Insel auf Erden
So sind etwa die Jahreszeiten konträr zu denen im Rest der Welt, die Sternbilder am Firmament gänzlich andere und es herrscht Linksverkehr. Der Spitzname Down Under ist daher naheliegend, doch gebrauchen ihn die 26 Millionen Einwohner Australiens tatsächlich nicht selbst. Sie kennen und lieben ihr Land (übrigens das sechstgrößte der Welt!) genau wegen seiner Einzigartigkeit, die sich auch auf die immens großen Dimensionen bezieht: Australien ist mit einer Fläche von 7,7 Millionen Quadratkilometern zugleich die größte Insel auf Erden – und die einzige, die auch ein Kontinent ist. Noch erstaunlicher: Ganz Europa würde dort räumlich gesehen Platz finden, Deutschland alleine passt fast 21-mal in Australien hinein.
Welch faszinierender Ort zwischen Indischem und Pazifischem Ozean, der sich seit seiner Entstehung vor gut 60 Millionen Jahren geologisch gesehen nur so geringfügig verändert hat, dass die ältesten Fossilien dort ebenso zu finden sind wie die älteste noch lebendige Kultur unserer Erde: die Aboriginal People.

Die Ureinwohner Australiens sehen sich bis heute als die „traditionellen Hüter des Landes“ und pflegen ihre naturverbundene, spirituelle Weltanschauung mit verschiedenen Ritualen (Foto: iStock/lsarao)
Grüne Oase – Der Botanische Garten von Adelaide ist 50 Hektar groß und beherbergt einige der schönsten Pflanzensammlungen Australiens (Foto: SATC Adam Bruzzone)

Traditionelle Hüter des Landes
Die Ureinwohner Australiens sehen sich bis heute als die „traditionellen Hüter des Landes“ und sind bekannt für ihre naturverbundene, spirituelle Weltanschauung. Ihre verschiedenen Stammessprachen gehören zu den mehr als 160 Sprachen, die mittlerweile in Australien zu hören sind. Ein linguistischer und kultureller Schmelztiegel, so bunt und facettenreich wie ein abstraktes Gemälde, das ich unbedingt sehen wollte!
Für mein Australien-Abenteuer wählte ich Südaustralien aus. Der drittgrößte Bundesstaat des Landes ist fast so groß wie Frankreich und Deutschland zusammen. Vor rund 200 Jahren siedelten sich dort die ersten Auswanderer an. Heute ist die gesamte Region bekannt für guten Wein und aufregende Wildnis. Schon Monate vor meiner Ankunft reiste ich gedanklich zu weißen Sandstränden, grünen Rebstöcken, roten Halbwüsten und dem grünblauen Wasser des Pazifiks. Ich konnte es nicht erwarten, auf Sternen-Safari im Outback zu gehen, einen Koalabären im Arm zu halten – und natürlich endlich Kängurus in freier Wildbahn (und nicht nur im Traum) zu sehen.

Surferparadies – Rund um Adelaide finden sich viele sichere Strände zum Schwimmen und Surfen (Foto: iStock/Andrew-Peacock)
Der Sternenhimmel Australiens ist wirklich etwas Besonderes: An vielen Orten, an denen kein Stadtlicht die Nacht erhellt, kann man die Milchstraße bewundern und sogar Polarlichter entdecken. Hier heißen sie jedoch nicht „Aurora Borealis“, sondern „Aurora Australis“. (Foto: iStock/idizimage)

Kurz nachgefragt bei Alastair Hay-Campbell

Tipps für Langstreckenflüge und gegen Jetlag

Die reine Flugzeit zwischen Deutschland und Südaustralien liegt bei rund 20 Stunden. Was sind Ihre Tipps, wie man solche langen Flüge am besten meistert?
Der beste Rat ist, auf dem Flug bequeme Kleidung zu tragen, ausreichend Wasser oder alkoholfreie Getränke zu trinken und möglichst gesund zu essen. Lebensmittel wie Linsen, Bohnen, Zwiebeln oder Kohl sollte man lieber meiden – sie können zu einem unangenehmen Völlegefühl führen.

lastair Hay-Campbell ist seit 2020 General Manager bei Singapore Airlines für die Schweiz, Deutschland und Österreich. www.singaporeair.com (Foto: Singapore-Airlines)

Hilft auch die Wahl des Sitzplatzes auf einem Langstreckenflug, möglichst ausgeruht am Ziel anzukommen?
Sicherlich, aber es hängt natürlich auch vom Budget und den persönlichen Vorlieben ab, wo man sitzt. Ein Platz in der Business Class mit einem Flachbett ist ideal bei langen Flügen, aber nicht jeder kann sich das leisten. Ich empfehle die neu gestaltete Premium Economy Class bei Singapore Airlines. Dort haben Sie mehr Sitzkomfort und sogar eine Waden- und Fußstütze. Zudem bieten wir in dieser Buchungskategorie den neuen „Book the Cook“-Service an, bei dem man vor dem Abflug eine von drei feinen Bordmahlzeiten auswählen kann.

Welche anderen Profi-Flugtipps für Langstreckenflüge können Sie noch verraten?
Fliegen Sie mit einer Airline, die viel Wert legt auf einen optimalen Service, denn diese Menschen sorgen dafür, dass Sie als Passagier eine gute und angenehme Zeit an Bord haben werden. Singapore Airlines hat zum Beispiel gerade den Skytrax Award für die beste Kabinencrew weltweit gewonnen. Darauf sind wir sehr stolz.
Es treten bei Flügen immer wieder Turbulenzen auf. Was sollten Passagiere dabei im Flugzeug beachten?
Immer den Sicherheitsgurt anlegen, auch wenn die Anschnallzeichen ausgeschaltet sind. Das ist der beste Schutz, denn man weiß nie, wann Turbulenzen auftreten können.

Was ist für Sie das Schönste am Fliegen?
Es ist die beste, sicherste und schnellste Art, die Welt zu sehen. Für mich ist es noch immer jedes Mal erstaunlich, nach ein paar Stunden aus einem Flugzeug zu steigen und auf einmal in einem völlig anderen Teil der Welt zu sein.

Der Jetlag gehört leider meist zu einer Fernreise dazu. Wie lässt er sich vermeiden?
Nach der Ankunft am Zielort ist es am besten, sich an die dort geltende Zeitzone zu halten und zu versuchen, so lange wach zu bleiben, bis es auch in der neuen Destination Schlafenszeit ist.

Wer mit Singapore Airlines von Deutschland nach Australien fliegt, hat einen längeren Stopover in Singapur. Was lässt sich dort unternehmen, um die Wartezeit möglichst angenehm zu gestalten?
Der Flughafen Changi in Singapur bietet Passagieren mit einem längeren Zwischenstopp kostenlose Sightseeing-Touren an. Eine wunderbare Möglichkeit, diese einzigartige Stadt zu erkunden und sich die Füße zu vertreten.

Was ist Ihr Lieblingsort in Südaustralien?
Ich besuche gerne die großartigen Weinkellereien. Der südaustralische Wein schmeckt hervorragend.


(Foto: shutterstock/Creative-Screen)

Unterwegs zum Newcomer der südaustralischen Weinszene

Ist von südaustralischen Weinen die Rede, fällt meist der Name Barossa Valley. Die Gegend im Nordosten von Adelaide gilt als die bekannteste Reben-Region des Bundesstaates. Der Hype um die dort produzierten Shiraz-Rotweine wächst seit Jahrzehnten. Doch es gibt auch die etwas weniger bekannte Schwesternregion McLaren Vale. Sie liegt rund 33 Kilometer südlich der Hauptstadt und gilt als Newcomer der südaustralischen Weinszene. Zwar hat sich die Region schon mit den dort reifenden Sorten wie Fiano, Chardonnay und Grenache einen Namen gemacht, ist aber weniger überlaufen von Touristen und dank junger, experimentierfreudiger und vorwiegend weiblicher Winzer sehr progressiv. Etwa 98 Prozent der Weine werden im McLaren Vale biodynamisch hergestellt. Das mediterrane Klima ähnelt dem von Süditalien und sorgt für Frische und Leichtigkeit im Glas, wie Matthew Kurko erklärt. Er ist Experte rund um Themen wie Filtration, Tanningehalt & Co. Sein Unternehmen „Small Batches“, was übersetzt so viel heißt wie kleine Chargen (www.smallbatchwinetours.com.au), bietet ein- oder mehrtägige Touren zu ausgewählten Weingütern und -regionen rund um Adelaide an. Beim „Organic & Sustainable Wineries“-Ausflug besucht man nachhaltige Winzer im McLaren Vale. Mit einem Kleinbus wird man früh morgens bequem vom Hotel in Adelaide abgeholt und von Weingut zu Weingut chauffiert, wo die entspannten Tastings warten.

Übernachten im McLaren Vale

The Vineyard Wer von Vogelgezwitscher aufwachen und dabei einen freien Blick in die Weinberge genießen möchte, ist im exklusiven Hotel The Vineyard McLaren Vale, rund 50 Fahrminuten von Adelaide entfernt, bestens aufgehoben. Ein halbes Dutzend individuell gestalteter Boutique-Gästehäuser sind vom Betreiber-Paar Anthea und Stu Cross mit viel Liebe zum Detail (und einem vollen Kühlschrank) ausgestattet.

Besonders idyllisch wohnt es sich im Cadole-Sierra-Häuschen auf dem höchsten Punkt des Grundstücks. Ein Jacuzzi, hoch oben im Weinberg, der für alle Gäste zugänglich ist, rundet das Mini-Wellnessprogramm in den Reben ab. Top: Mit etwas Glück hüpfen zum Sonnenuntergang ein paar Kängurus vor dem Fenster vorbei! https://thevineyardmv.com.au

Winzer Chester Osborn

Einen (Wein-)Stopp wert

d’Arenberg Als Wahrzeichen des McLaren Vale gilt der futuristische Wein-Würfel von Winzer Chester Osborn (Foto). Im Multifunktionsgebäude gibt es u. a. Verkostungsräume, ein Restaurant und ein Museum. Die leicht exzentrische Kreativität der Winzerfamilie schlägt sich auch in den Weinen nieder. So ist das Label d’Arenberg für seine unverwechselbaren Kreationen aus mehr als 25 Rebsorten bekannt. Besucher können aus drei Rotweinen ihre ganz eigene Cuvée-Kreation herstellen. www.darenberg.com.au


Zoo ohne Zäune – Trip nach Kangaroo Island

Kängurus vor der Haustür, Koalas in den Bäumen und Seelöwen am Strand: Die etwa 13 Kilometer vom südaustralischen Festland liegende Insel ist ein Tier- und Landschaftsparadies – auf einer Fläche so groß wie Mallorca. Nur erreichbar mit der Fähre oder dem Flugzeug, gilt es noch immer als einer der ursprünglichsten Orte der Welt, wo es weder Ampeln noch Hochhäuser gibt. Stattdessen kann man etwa die Sanddünen von Little Sahara oder den Admiral’s Arch bewundern, eine zum Meer hin offene Höhle, in der Pelzrobben heimisch sind. Ein Must-see sind die markanten Remarkable Rocks im Flinders Chase National Park, eine riesige Felsengruppe auf einer Klippe. Und auch die Strände auf Kangaroo Island wie Stokes Bay gehören zu den schönsten des Landes.
Wer Kangaroo Island besucht, sollte mindestens zwei Nächte einplanen, besser drei. Die Insel punktet zudem mit freundlichen Pubs, schicken Eco-Retreats und dem entspannten Lifestyle der rund 5000 Einwohner. Tipp: geführte Tagestouren mit lokalen Anbietern wie „Exceptional Kangaroo Island“ (www.exceptionalkangarooisland.com) oder „Kangaroo Island Touring Company“ (https://kangarooislandtouring.com.au)

Kuschelig – Känguru-Dame Katie freut sich über Krauleinheiten unserer Autorin
Natur pur – Kangaroo Island ist ein wahres Tierparadies

Traumhafte Reiseziele weltweit stellen wir in jeder Ausgabe SPA inside vor.