Auf dem Oktoberfest sorgten sicher besonders farbenfrohe, exotisch aussehende Dirndl für neidische Blicke. Hinter den „Dirndl á l‘ Africaine“ stecken die Schwestern Marie Darouiche und Rahmée Wetterich aus Kamerun sowie Cornelia Hobbhahn, ehemalige PR-Direktorin eines großen Kosmetikunternehmens aus München.
Quasi aus dem Nichts heraus haben die drei Frauen seit gut einem Jahr das kleine Unternehmen Noh Nee (auf Suaheli „Geschenk Gottes“) auf die Beine gestellt, das innerhalb kürzester Zeit Fahrt aufgenommen hat. Während Marie, die Kreativ-Handwerkliche, die Dirndl fertigt, kümmert sich Rahmée, die ein Interieurgeschäft führt, um Styling und Vertrieb. Cornelia Hobbhahn ist der „Finanzminister“ und organisiert die Pressearbeit.
So wie bei den drei Frauen dank ihrer unterschiedlichen Wurzeln eine unkonventionelle, dynamische Zusammenarbeit entstand, so ist auch das Konzept von „Dirndl à l‘Africaine“ ein Colourmix – ein kreativ-spannender Austausch der Weltkulturen. „Das ist vielleicht auch das Geheimnis unseres Erfolgs“, so Cornelia Hobbhahn. „Diese ungezwungene Kreativität – ohne an Grenzen, Einschränkungen zu denken und mit Begeisterung Besonderes zu schaffen.“ Die außergewöhnlichen Dirndl bekommt man inzwischen u.a. in München bei Ludwig Beck und Loden-Frey, was einem Ritterschlag gleichkommt. Fans des jungen Labels reisen aber auch schon mal aus Berlin oder Frankfurt zur Anprobe an. Kürzlich kam eine Anfrage, die exotische Tracht in Südafrika zu vertreiben. Damit kommen die drei Frauen auch ihrem Wunsch näher, ausschließlich in Afrika zu produzieren und gleichzeitig Gutes zu tun, zum Beispiel mit einer Nähschule in Kamerun. (FH)